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Freitag, 2. Mai 2014

Gaming Heute und in der Zukunft

Die Next Generation ist da. Playstation 4 und Xbox One beschreiben den Stand der Dinge bei den Konsolen und sorgen auch dafür, dass der Standard bei neuen Spielen für den PC steigt. Zumindest was die technische Qualität angeht, sprich Grafik, Größe der Spielwelten, bessere künstliche Intelligenz, virtuelle Realität. Zur Zeit merkt man freilich noch nicht sehr viel davon, da viele Multi-Plattform-Titel eben auch noch für die Last-Gen designed sind und somit noch nicht das volle Potential des neuen Hardware-Standards ausschöpfen.



Einige bereits erhältliche Spiele lassen lediglich erahnen, was in Zukunft Standard sein wird. Das sind in der Regel die Plattform-exklusiven Spiele, wie etwa Killzone: Shadow Fall, Infamous: Second Son, Ryse: Son of Rome. Aber auch Plattform-übergreifende Titel wie Tomb Raider Definitive Edition und Battlefield 4 deuten heute schon an, wie wunderschön die neue Spielewelt sein wird. Die genannten Titel sind sicherlich nicht das Ende der Fahnenstange, was die Grafikpracht der kommenden Spiele angeht, aber zum jetzigen Zeitpunkt sind dies sicherlich Referenztitel. Nicht zu vergessen ein Crysis 3 natürlich, das schon vor einem Jahr Kinnladen hat runterklappen lassen - einen sehr potenten PC vorausgesetzt.
Auch gut zu erkennen ist, dass die Spielewelten an sich immer größer werden und frei begehbar sind - und das ohne spürbare Ladezeiten zwischen Abschnitten. Dank der Verfügbarkeit von mehr Arbeitsspeicher und sehr schnellen Prozessoren und Grafikkarten. Die PS4 bietet 8 GB DDR5 RAM, das ist mehr als ausreichend um eine gigantische Welt zu berechnen. Auch die Xbox One bietet 8 GB RAM (allerdings langsameren DDR3 Speicher), krankt aber ein wenig daran, dass die Entwickler mit dem Speicher-Management erstmal richtig klar kommen müssen - früher oder später werden sie das aber auch hinkriegen.


Lange Zeit war es bei PCs noch relativ unerheblich, ob man jetzt ein oder zwei GB Grafikspeicher zur Verfügung hatte, aber das wird sich in naher Zukunft sicherlich ändern, eben weil die neue Konsolengeneration diesbezüglich vorgelegt hat. Wer also aktuell vor der Entscheidung steht eine neue Grafikkarte für den Heimrechner zu kaufen, dem würde ich raten, ein Modell mit mindestens 2 GB zu wählen, besser mehr.


Auch wenn es natürlich das auffälligste Merkmal der schönen, neuen Spielewelt ist, aber Grafik ist nicht alles. Die immer stärkere Integration von Online-Komponenten in Spielen ist kaum zu übersehen. In Dark Souls 2 (und auch in seinem Vorgänger) zum Beispiel kann man durchaus auf andere Spieler im eigenen Single-Player Erlebnis treffen, sofern man sich bei Spielbeginn mit einem Server verbindet. Viele Spiele sind auch ausschließlich auf den Online-Betrieb ausgerichtet. DayZ, Nether, Left4Dead, Rust und selbstverständlich Multiplayer-Größen im Bereich der First-Person-Shooter wie Titanfall, Battlefield, CoD - die Liste der Spiele, die im Grunde nur online Sinn machen ist lang. Das reine und das partielle Online-Zocken ist ganz klar ein starker Trend. Spieler möchten nicht mehr ausschließlich gegen (doofe) KI antreten, sondern sich mit echten Menschen messen. In Zukunft werden da sicherlich noch ganz tolle Dinge auf uns zu kommen. Ich denke da an Destiny, Star Citizen und noch einige andere Spiele, die eine ganz besondere Art der Immersion in einem eigenen Universum bieten.


Dennoch glaube ich nicht, das die reine Singleplayer-Erfahrung komplett verschwinden wird. Selbstverständlich werden Spiele mit einer großartigen Story und toll inszenierten Kampagnen weiterhin gefragt sein. Wer möchte denn bitte auf Spiele wie Bioshock Infinite, Uncharted, Tomb Raider und wie sie alle heißen verzichten?


Auch Casual-Games wie Angry Birds und ähnliches werden weiterhin eine große Fangemeinde hinter sich zu versammeln wissen. Wobei ich diese Art Spiele sehr stark auf mobilen Geräten sehe, also Smartphones, Tablets und Handhelds. Ich denke diese Art von Spielen kann den Einstieg bedeuten für viele Menschen in die Welt des Gamings. Insofern betrachte ich diesen Trend sehr positiv.
Überhaupt befindet sich das Gaming im Allgemeinen in einem sehr starken Aufwind. Immer mehr Menschen spielen. Neuesten Zahlen zufolge spielen in Deutschland knapp 30 Mio. Menschen! verschiedene Spiele auf allen möglichen Plattformen, Casual-Gamer und Core-Gamer. Gaming wird zu einer Art Mainstream-Beschäftigung, eine Form der Freizeitgestaltung, die allgemein anerkannt, geliebt und gelebt wird. Meiner Meinung nach eine positive Entwicklung.


Wohin geht’s also in Zukunft? Nun, einmal ist es so, dass sich die Art und Weise wie wir spielen ändern wird. In aller Munde sind zur Zeit die VR Headsets. Eine Datenbrille, die uns ganz tief eintauchen lässt in die Spielewelt. Oculus Rift ist sicher das bekannteste Projekt, aber auch Sony werkelt mit dem Projekt “Morpheus” an einem solchen VR Headset, ebenso wie Microsoft an ähnlichem arbeitet. In nicht allzu ferner Zukunft werden wir sicherlich alle damit konfrontiert werden, bzw. die Möglichkeit haben, Spiele auf diese Art und Weise zu erleben. Spannend. Aufregend. Revolutionär!


Noch viel interessanter wird es, wenn die VR Headsets verbunden werden mit Geräten wie einer Treadmill. Das ist im Grunde eine Art Laufband, das in alle Richtungen funktioniert und uns tatsächlich durch eine virtuelle Realität laufen lässt. Somit wären die Sticks auf dem Gamepad überflüssig. Wir bewegen uns wirklich und schwenken die Kamera per Kopfbewegung! Wie geil ist das denn bitte?


Auch außerhalb des Gamings kann die Kombination von VR Headset und Treadmill zum Renner werden. Man könnte zum Beispiel die Pyramiden von Gizeh zuhause erkunden, oder aber auch am Strand von Hawaii joggen. Voraussetzung dafür wäre natürlich ein sehr bequemes Headset, das einen nicht weiter belastet und eine sich natürlich anfühlende Treadmill. Aber egal, theoretisch ein wundervoller Gedanke.
Ich denke jedoch nicht, dass diese Art zu spielen die traditionelle Weise ersetzen wird, sondern eine zusätzliche Möglichkeit darstellen wird, Spiele zu genießen. Auf traditioneller Ebene zeichnet sich auch ein weiterer Trend ab. Cloud Gaming. Spiele werden in Zukunft nicht mehr im Handel gekauft und Datenträger eingeschoben, oder online bestellt und runter geladen, sondern gestreamt. So ist jedenfalls die Meinung vieler “Experten”. Meiner Meinung nach wird das sicherlich auch so stattfinden, aber nicht ausschließlich. Jedenfalls nicht in näherer Zukunft. Egal, wie man’s dreht und wendet, es wird nicht möglich sein, eine bessere Qualität zu streamen als lokal zu berechnen - auf ganz lange Sicht vielleicht, aber mittelfristig eher nicht. Im Moment ist es einfach so, dass Hardware relativ billig ist und von daher bessere Ergebnisse durch direkte Berechnung zustande kommen. Erst wenn weltweit ein sehr hoher Standard in der Netzwerktechnik erreicht ist, kann das reine Streaming immer vorteilhaft sein. Zur Zeit aber ist es höchstens möglich, Spiele auf dem Standard von 2005 zu streamen - eine stabile und gute Internetanbindung vorausgesetzt. Und ebenso leistungsfähige Server. Wenn man sich vorstellt, dass hunderttausende Spieler gleichzeitig auf diese Server zugreifen und wahnsinnige Datenmengen abverlangen, dann wird klar, dass dies erst mit (für heutige Verhältnisse) extrem leistungsfähigeren Netzwerken zu schaffen ist.


Es wird  also durchaus noch eine weitere Konsolengeneration geben. Vielleicht auch zwei. Danach ist es denkbar, dass Streaming zur Normalität wird. Meine Prognose: In 20 Jahren ist das normal. Vorher wird es Hybrid-Lösungen geben. Teilweise Berechnung der Spiele auf Servern und teilweise lokal. So wie es schon heute bei Spielen wie Titanfall der Fall ist. Das Gleichgewicht wird sich eben immer weiter auf Server-Ebene verschieben, wobei der Client (PC oder Konsole) dennoch auf längere Sicht eine starke Funktion haben wird.


In absehbarer Zukunft wird sich also das Gaming verändern, aber meiner Meinung nach zum Guten. Wem das nicht gefällt, wird aber sicherlich auch nicht im Regen stehen, denn Retro-Gaming wird ebenso Bestandteil der Zukunft sein! So wie heute Titel wie Minecraft oder Starbound begeistern, werden in Zukunft sicher weiterhin Spiele erscheinen, die man ganz traditionell spielen kann. Mit dem Controller, per Maus und Tastatur, lokal. Es ist schlussendlich auch immer eine Sache der Nachfrage. Geld regiert die Welt und wenn genügend alte Hasen traditionell spielen wollen, werden sie es tun können. Ich fiebere also all dem Neuen entgegen, was da so kommt und bleibe trotzdem gerne auch der heutigen Spielweise verbunden, nehme alles mit und freu mich auf mannigfaltige Möglichkeiten der zukünftigen Freizeitgestaltung.

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