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Donnerstag, 29. Mai 2014

Dukuu's Review zu Wolfenstein: The New Order

Ich habe die geschnittene Version von Wolfenstein ausführlich gezockt und möchte euch jetzt meine Eindrücke zum Spiel schildern mit abschließender Bewertung.

Schnipp-Schnapp: Was wurde geschnitten?

Doch zu allererst mal ein paar Worte dazu, warum ich die geschnittene Version getestet hab. Ganz einfach, ich möchte mir auf YouTube keinen Ärger einhandeln und da ich Material aus meinem eigenen Gameplay für das Test-Video verwende, bleibt mir vernünftigerweise nichts anderes übrig. Allerdings gibt es auch keine kriegsentscheidende Unterschiede zur internationalen, ungeschnittenen Fassung außer den fehlenden Hakenkreuzen und anderen Symbolen, wie zum Beispiel die SS-Runen auf den Uniformen. Der Gewaltgrad ist genauso hoch wie in der Uncut-Version, da wurde absolut nichts geschnitten (!) und an der Story wurde auch nichts verdreht.



Die Story

Aber Wolfenstein hat mehr zu bieten als brachiale Gewalt. Zum Beispiel eine durchaus passable Story. Es wird eine alternative Zeitlinie beschrieben in der der 2. Weltkrieg anders verlaufen ist als es in den Geschichtsbüchern geschrieben steht. Die Nasis haben den Krieg gewonnen und quasi die ganze Welt unterjocht. New York wurde beispielsweise mit Atombomben beschossen, die USA haben kapituliert.

Jedoch formierte sich eine Widerstandbewegung an deren Seite unser Protagonist, B.J. Blazkowicz, kämpft. Zumindest bis er von einem Granatschrappnell getroffen wurde und fortan 14 Jahre als Gemüse in der Nervenheilanstalt verbracht hat. Nach ca. einer Spielstunde seid ihr an diesem Punkt angekommen und in einer gut inszenierten Cutscene verfolgt ihr mit, wie B.J. langsam wieder zu sich kommt und ihr müsst euch den Weg aus der Heilanstalt per Waffengewalt bahnen.



Ab diesem Punkt kommt auch die Geschichte so richtig in Fahrt. Erwartet aber jetzt nicht eine Pulitzerpreis-Verdächtige Story, so gut ist sie auch wieder nicht. Aber für ein Videospiel wird dennoch eine interessante und spannende Geschichte erzählt, die man durchaus mit Neugierde verfolgt. Erzählt wird diese Geschichte nicht nur durch die Cutscenes, sondern auch durch die vielen Zeitungsausschnitte, die ihr im Verlaufe des Spiels findet und lesen könnt. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Ich finde den Bericht über die Band “Die Käfer” mit ihrem Superhit “Im blauen U-Boot” zum Beispiel herrlich bekloppt.

Im Verlaufe des Spiels werdet ihr an verschiedenen Orten zum Einsatz kommen, was die ganze Sache sehr abwechslungsreich gestaltet. Viel mehr möchte ich jetzt nicht zur Story spoilern, das solltet ihr einfach selber rausfinden.

Technik: Grafik und Sound

Grafisch gibt es nicht viel an Wolfenstein auszusetzen. Es sieht einfach sehr gut aus und erzeugt durch seinen Grafikstil eine super Atmosphäre. Zumindest auf meinem PC* läuft das Spiel in 1920x1080p bei butterweichen 60 FPS in der Einstellung “High”. Die Texturen sind allesamt hochaufgelöst, ich konnte zumindest auch keinen “Matsch” auf dem Bildschirm erkennen. Sehr schön sind auch die Charaktermodelle, die detailliert sind und die Gesichtszüge vermitteln Glaubwürdigkeit.

Beim Sound muss ich aber leider etwas meckern. Fast alle Waffensounds sind ziemlich dünn, mit dem Bombast und dem krassen Feeling beim Abfeuern einer Waffe in Battlefield 4 nicht zu vergleichen. Eine Ausnahme ist die Schrotflinte, die hat einen ordentlichen Wumms.

Die deutsche Synchronisation ist hingegen sehr gut gelungen, die Sprecher machen ihren Job durch die Bank äußerst gut. Doch leider ist die Abmischung manchmal daneben, zuweilen übertönt entweder die Musik oder der Spielsound die Sprachausgabe. Ich empfehle euch von daher die Untertitel einzublenden, denn sonst verpasst ihr teilweise die Dialoge.

Gameplay: Old School rulez!

Wolfenstein ist ein Shooter alter Schule, das will es auch sein und das macht es hervorragend. Es gibt keine echte Autoheilung (abgesehen von max. 20 Gesundheitspunkten), sondern man muss Medikits oder Essbares finden um die Energieleiste wieder aufzufüllen. Ihr findet diese und auch Munition überall in der Umgebung; in Schränken, auf Tischen, oder auch in Holzboxen, die ihr per Messerangriff zerstören könnt. Ein bisschen umständlich ist es allerdings, dass ihr um etwas aufzuheben explizit auf die Taste “E” hämmern müsst (oder auf einen Controller-Knopf auf der Konsole) - das ging früher einfach durch drüber laufen.

Apropos Sammeln: Ihr könnt auch noch anderes Zeug sammeln, beispielsweise goldenen Plunder, Enigma-Codes, Briefe, Karten und Rüstungsverbesserungen.

ADS (Aiming Down the Sights) könnt ihr machen, müsst ihr aber nicht. Die Präzision leidet nicht darunter, wenn ihr einfach aus der Hüfte feuert. Dadurch wirkt das Gameplay sehr arcadig und macht genau soviel Spaß wie damals, in den dunklen 90ern.

Sehr schön finde ich auch die gebotene Vielfalt an Gegnertypen. Ihr bekommt es mit vielen Standard-Nasi-Soldaten zu tun, mit Maschinensoldaten, Panzerhunden in groß und klein, Riesenrobotern und diversem anderem Gesocks.

Die KI der Gegner schwankt ein wenig. Mal reagieren sie übersensibel, mal ignorieren sie eure Anwesenheit komplett und dazwischen ist alles möglich und wem der normale Schwierigkeitsgrad nicht ausreicht, der kann ihn auch auf einen recht deftigen Level anheben. Alles in allem macht die KI jedoch eine recht ordentliche Figur, ich hatte jedenfalls einen Mordsspaß mit den Nasi-Jungs und ihrem Roboterspielzeug.

Fazit & Wertung

Meiner Meinung nach ist Wolfenstein: The New Order der beste SP-Shooter in diesem Jahr bislang. Um einen Vergleich zu ziehen: Ganz so stark wie Metro: Last Light im letzten Jahr find ich es nicht, spielt aber in derselben Liga. Eine ganz klare Kaufempfehlung für alle Fans von sehr guten Single-Player-Shootern.

Story: 8/10, Grafik: 8/10, Sound: 7/10, Gameplay: 9/10, Spielspaß: 10/10

Gesamt: 8.4

*mein PC:  Intel Core i5-2500, 8GB RAM, Zotac GeForce GTX 770 AMP! Edition, 256GB SanDisk SSD, 1TB HD, Logitech G710+, Roccat Kone Pure

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